Wie entsteht Erdöl?

 

Im ersten Schritt wird organisches Material (zb. Plankton) fein verteilt in Sedimentgestein eingelagert. Mikrobielle Tätigkeit führt schließlich zur Zersetzung des Materials und zur Entstehung von Methangas. Selbiges schließt sich in großflächigen Gashydraten (primär Methanhydrat) auf dem Meeresboden zusammen. Große Vorkommen davon befinden sich zb. im Bermudadreieck (Atlantik) oder im Hexenloch (Nordsee). Bei weiterer Versenkung der betroffenen Schichten wird das entstandene Material durch Diagenese in Kerogen umgewandelt. Anschließende Polykondensation und Polymerisation führen schließlich zur Entstehung von Erdöl und Erdgas.

 

Das zur Entstehung von Erdöl notwendige Temperaturfenster, auch Erdölfenster genannt, liegt zwischen 65 °C und 150 °C, was einer Tiefe von 2 – 5 km entspricht. Entscheidend für die Entstehung von Erdöl ist, dass sich die betroffenen Schichten lang genug in jenem Erdölfenster aufhalten. Weiterhin muss das jeweilige Tiefenwasser größtenteils anoxisch, sprich sauerstofffrei sein, damit eine Oxidation des organischen Materials rechtzeitig unterbunden wird. Auch durch eine rasche Versenkung des Sediments und daran anschließender Diagenese wird es von der Sauerstoffzufuhr abgeschnitten. Ein anoxisches Milieu ist eine wesentliche Grundlage für die Reifungsprozesse des Kerogens, hin zu komplexeren Kohlenwasserstoffen und damit zu Erdöl oder Erdgas. Für die Entstehung von Erdöl ist der anfängliche Kohlenstoffgehalt im Ausgangsgestein insgesamt wenig entscheidend, obwohl ein Erdölmuttergestein mit einem hohen Anteil an organischem Kohlenstoff natürlich gewisse Voraussetzungen erfüllt.